Vorwort
2022 war es nach 3 Jahren Pause wieder soweit und das 8. Int OGT WS konnte im gewohnten Rahmen durchgeführt werden. Dies aufgrund der damaligen Lage jedoch zu einem späteren Zeitpunkt und mit einer stark reduzierten Anzahl auf 40 Tn. Trotz der geringeren Anzahl waren es wie immer 4 intensive und fordernde Tage. Die Abläufe haben funktioniert und auch die Rückmeldungen der Tn waren positiv, weshalb im Stab der Entscheid getroffen wurde das WS nach Möglichkeit auch im nächsten Jahr wieder stattfinden zu lassen.
Und so kam es, dass sich der Stab im Dezember 2022 zum Initialrapport zusammenfand, um die Grundlagen für das 9. Int OGT WS 2023 zu definieren. Während der Planungsphase wurde schnell bewusst, dass es auch in diesem Jahr zu (un)gewollten Änderungen gegenüber den Vorjahren kommen wird. Zum einen war ein Bezug der Unterkunft am Standort Wimmis nicht möglich, zum anderen wollte man den Tn ein differenziertes Programm aufgrund der Einteilung in 2 Leistungsklassen (Piccolo und Grande) bieten.
Anlass
Alle grösserenen Herausforderungen konnten in der Vorbereitungsphase gelöst werden und es rückten am Donnerstag, 18. Mai insgesamt 70 wie immer topmotivierte Tn am neuen Stao in Allmendingen bei Thun in die unterirdische Ukft des Regionalen Ausbildungszentrums (RAZ) ein.
Nachdem die Tn die übliche Einrückungsprozedur durchlaufen haben fand am Nachmittag bei schönstem Wetter die Fahnenübernahme statt, bei welcher wie auch schon im Jahr zuvor Oberst Theo Müller die Tn mit einer kurzen und prägnanten Rede in den Anlass einstimmte.
Im Anschluss an die Fahnenübernahme wurden die Tn in der Theorie Dienstbetrieb über alle wichtigen Punkte des Anlasses informiert. Danach folgte nach gewohntem Schema die Softortausbildung mit Schwerpunkten Waffenumgang und Sanitätsdienst für alle Gruppen statt.
Nach der Ausbildung folgte der Nachtbueb, bei welchem die Tn ein erstes Mal die Möglichkeiten für den Austausch untereinander hatten, der den ersten Tag beendete.
Am Freitagmorgen ging es bereits los mit dem differenzierten Programm für die insgesamt 8 Gruppen, welche im Vorfeld gebildet wurden.
Während die Gruppe Piccolo mit dem Car die Vs nach Solothurn für einen Besuch des alten Zeughauses und Erkundung der Altstadt auf sich nahm, wurde die Gruppe Grande mit Sprintern bereits auf den Schiessplatz Sand in Bern verschoben. Für die Grandes galt es direkt nach Ankunft auf dem Spl ihre besten Leistungen abzurufen und ein erstes Mal den Abzug zu betätigen.
Im Verlauf des Morgens absolvierten sie einer nach dem anderen mit Gewehr und Pistole das Wettschiessen und die anderen Wettkampfprogramme.
Auf das MiE hin stiessen auch die Piccolos wieder zum Rest der Truppe. Nun wurde es auch für die Piccolos ernst und sie verbrachten den Nachmittag mit dem Schiessen in den Ständen.
In der Zwischenzeit wurden am Nachmittag die Grandes in mehreren Ausbildungssequenzen wie Sprengdienst, Gefechtstechniken und HG ausgebildet, um so die optimalen Voraussetzungen für den nächsten Tag zu schaffen, welcher sie noch richtig fordern sollte.
Nach erfolgten Ausbildungssequenzen und Schiessen wurden die Tn wieder in die Ukft zurückverschoben. Dort fanden bereits auf Hochtouren die Vorbereitungen für den Kameradschaftsabend statt. Nachdem die Tn die Möglichkeit hatten sich etwas frisch zu machen wurde der Abend durch den PIO Hptm Stefan Furrer mit kurzen Worten zum Ablauf des Abends eröffnet und es folgte alsdann eine musikalische Einstimmung durch das Schwyzerörgeli Trio „Spiezer Örgeliplausch“.
Die Verköstigung wurde durch unseren KüC Major Hansueli Reusser gewährleistet, welcher mit seinem Team dem stetigen Rauch im Gesicht am Grill standhielt und so die Vpf der Tn über den ganzen Abend sicherstellte.
Während die Tn zu gutem Essen den Klängen der Örgeli-Spieler im festlich geschmückten Theoriesaal lauschen konnten, hatten sie nochmals an diesem Tag die Möglichkeit ihre Treffsicherheit an der Waffe zu beweisen. Diesmal wie zu Zeiten des Willhelm Tell mit einer Armbrust. Jedoch war das Ziel eine normale Scheibe und nicht wie damals ein Apfel, welcher vom Kopf geschossen werden musste.
Der Abend klang mit vollem Magen und guten Gesprächen für die einen früher, für die anderen „etwas“ später aus.
Der Samstag startete wie immer früh und sämtliche Teilnehmer wurden auf den Spl Rouchgrat im Emmental verschoben, welcher der eine oder andere Tn bereits aus den vorderen Jahren kannte.
Hier folgten die Gruppen über den ganzen Tag einem komplexen Schema, welches durch den C Ei Hptm Simon Reichenbach erstellt wurde. Während es Posten gab, welche für beiden Gruppen (Piccolo / Grande) gleichermassen stattfanden, darunter Brandbekämpfung (mit freundlicher Unterstützung der Feuerwehr Simmenfluh-Wimmis), Schiessen mit dem LMg 05 und ABC Abw aller Truppen, gab es auch unterteilte Posten.
So hatten die Piccolos einmal Gelegenheit Distanzen zu schätzen und unterschiedliche Gewehrarten mit aufgesetztem Zielfernohr zu schiessen. An weiteren Posten wurden auch sie im Umgang mit der Handgranate, im Sprengdienst und vertiefter Ausbildung im SanD geschult und ausgebildet.
In der Zwischenzeit konnten die Grandes das am Vortag erlernte Wissen bei der Sim-Patrouille mit Feindkontakt und Trp Gef S mit Feuer und Bewegung in die Praxis umsetzen. Die anstrengenden Posten wurden mehrfach durchlaufen, was sich jedoch nicht im Energiepegel der Tn widerspiegelte. Diese waren bis zum letzten Durchlauf voller Motivation und Tatendrang.
Die Zeit auf dem Rouchgrat verging wie im Flug und so fanden sich die Tn und Helfer nach einem intensiven Tag und kurzem Zwischenhalt in der Ukft (zum Umziehen in das Tenue A) im Restaurant Campagna in Belp wieder, in welchem die Abendverpflegung eingenommen und die Zeremonie mit Siegerehrung unter Leitung des S1 Hptm Simon Zoss stattfand. Im Anschluss wurden die Tn erneut in die Uktft zurückverschoben wo man den Abend geruhsam ausklingen liess.
Der Sonntagvormittag stand ganz im Namen der WEME (Wiederherstellen der materiellen Einsatzbereitschaft), Reinigung der Ukft und Vorbereitung der Tn auf die Rückreise. Durch die Mithilfe aller fand das HV pünktlich wieder bei schönstem Wetter statt.
So verliessen uns die Tn wieder einmal mehr mit einem weinenden und einem lachenden Auge im Wissen, dass die meisten von ihnen auch im nächsten Jahr wieder die Reise in die Schweiz antreten werden.
Hptm Stefan Furrer, PIO Stab Int OG Thun WS
Bilderquelle: Hptm Stefan Furrer / Frau Elisabeth Aust